Westalpen-Tour: Ein Abenteuer zwischen Himmel und Eis

Johannes hat sich spontan einer Westalpen-Tour angeschlossen und dabei die Grenzen von Natur und Kondition ausgelotet. Ob Castor, Lyskamm oder Dufourspitze mit der richtigen Vorbereitung, hochwertigen Skinfit-Bekleidung und viel Durchhaltevermögen wurde jede Herausforderung gemeistert. 

7 gennaio 2025
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Wenn man Johannes Pfeifer kennt, weiß man, dass er selten eine Gelegenheit für Abenteuer auslässt. Diesmal war es eine unsichere Wetterprognose, die zum Glücksfall wurde: Joschis geplante Tour in Zermatt wurde abgesagt. Doch Hannes aus Graz sprang kurzfristig ein und konnte sich die Zeit für eine Westalpen-Tour einplanen. Was folgte, waren vier unvergessliche Tage voller alpiner Erlebnisse, die nicht nur physisch forderten, sondern auch emotional bereicherten.

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Der Start: Auf nach Zermatt

Die Reise begann in Graz, von wo aus Johannes mit dem Zug von Vorarlberg und weiter mit dem Auto nach Täsch reiste. Die erste Nacht verbrachte er pragmatisch im Auto – eine typische Lösung für jemanden, der lieber Energie für die Berge spart. Am nächsten Morgen brachte ihn die Kombination aus Zug und Gondel zur Bergstation Kleines Matterhorn, dem Ausgangspunkt der Tour.

 

Tag 1: Der Castor und der Lyskamm

Der erste Tourentag begann unter widrigen Bedingungen: Wind, Graupel und dichter Nebel hüllten die Umgebung in ein White-Out. Doch Johannes und Joschi ließen sich davon nicht beeindrucken. Gut ausgerüstet mit hochwertiger Skinfit-Bekleidung, starteten sie Richtung Castor. Nach knapp drei Stunden erreichten sie den Gipfel – eine erste Etappe, die trotz der schwierigen Bedingungen ein Erfolg war.

Das Wetter besserte sich zusehends, und die beiden wagten sich an die anspruchsvolle Überschreitung des Lyskamm. Mit jedem Schritt auf dem langen, exponierten Grat spürte Johannes die Herausforderung: Die fehlende Akklimatisierung und die Anstrengung zehrten an seinen Kräften. Nach einem beeindruckenden, aber kräftezehrenden Tag stiegen sie zur Gnifetti-Hütte ab.

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Tag 2: Auf die Dufourspitze

Am nächsten Morgen stand die Überschreitung der Zumsteinspitze zur Dufourspitze auf dem Programm. Strahlend blauer Himmel und frisch verschneite Gipfel boten ein Bergpanorama, das Johannes als unvergesslich beschreibt. Der Grat zwischen Zumstein- und Dufourspitze beeindruckte durch seine Eleganz, und nach knapp vier Stunden erreichten sie den höchsten Punkt der Schweiz.

Nach einer kurzen Rast folgte der Abstieg über den Monte Rosa Gletscher und den Silbersattel zur Monte Rosa Hütte. Die letzte Passage des Tages zur Station Rotenboden erwies sich als lang und anstrengend. Doch der Gedanke an das Ziel – Zermatt und ein wohlverdientes Bier – motivierte die beiden.

 

Tag 3: Das Allalinhorn als Abschluss

Nach den intensiven ersten beiden Tagen entschieden Johannes und Joschi, den Abschluss etwas ruhiger anzugehen. Ein Standortwechsel nach Saas-Fee und das Allalinhorn standen auf dem Plan. Gestärkt von einer Pizza übernachteten sie erneut im Auto. Am nächsten Morgen nutzten sie die technische Aufstiegshilfe der Metro Alpin und gelangten über den Hohlaubgrat zum Gipfel. Pünktlich zur Mittagszeit saßen sie im Restaurant Felskinn und stießen auf eine gelungene Tour an.

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Techniktipps von Johannes

Neben beeindruckenden Erlebnissen bringt Johannes auch immer fundiertes Wissen mit, das er gerne teilt. Hier sind einige seiner Tipps für Hochtouren:

Anseilen auf dem Gletscher

  • Seilwahl: Ein 30- oder 40-Meter-Seil, kern- und mantelimprägniert, eignet sich bestens.

  • Abstände und Bremsknoten: Bei zwei Personen 15 Meter Abstand mit drei Bremsknoten; bei drei Personen 10-12 Meter. Die Knoten sollten mittig und 1,5 Meter rechts und links davon gesetzt werden.

  • Größere Seilschaften: Ab vier Personen werden keine Bremsknoten verwendet, und der Abstand zwischen den Bergsteigern beträgt mindestens 8 Meter.

Steigeisentechnik

  • Schrittweite: Eine hüftbreite Schrittstellung mit leicht nach außen zeigenden Zehenspitzen verhindert ein Verhaken.

  • Sichelschritt: Verhindert das Einhängen der Steigeisen in die Hose.

  • Vertikalzackentechnik: Bis 35° Steilheit nutzen; sie erfordert Beweglichkeit im Sprunggelenk.

  • Anheben der Füße: Ein leichter Bogen beim Anheben vermeidet Stolpern.

Planung einer Hochtour

  • Routenauswahl: Passen Sie die Route an Ihr Können an.

  • Wetter und Bedingungen: Informieren Sie sich über aktuelle Verhältnisse.

  • Zeitplan: Starten Sie früh, um weichen Schnee zu vermeiden.

  • Rückzugsorte: Berücksichtigen Sie Hütten oder Biwakmöglichkeiten für den Notfall.