Pan Celtic Ultra Race – ein Abenteuer der besonderen Art

Das Pan Celtic Ultra Race, kurz PCR, ist ein herausforderndes Radrennen von rund 2400 Kilometern, das von der Isle of Man über die schottische Küste bis nach Inverness führt. Dieses Jahr war Gabi aus der #skinfitcrew Teil dieses Abenteuers und erlebte eine Reise voller Höhen und Tiefen – sowohl landschaftlich als auch emotional.

August 19, 2024
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Mit ihren unermüdlichen Abenteuern und Projekten zeigt Gabi, was es bedeutet, an seine Grenzen zu gehen und diese immer wieder zu überwinden. Ihr jüngstes Abenteuer, das Pan Celtic Ultra Race, hat uns einmal mehr fasziniert. Über 2400 Kilometer und unzählige Höhenmeter hat Gabi bei diesem Rennen mit einer beeindruckenden Mischung aus Willenskraft, Leidenschaft und Ausdauer gemeistert. Ihre Reise ist nicht nur eine sportliche Leistung, sondern eine inspirierende Geschichte, die zeigt, wie stark der Wille und wie groß die Liebe zum Abenteuer sein können. Hier erzählt euch Gabi über ihr Finish beim Pan Celtic Ultra Race:

AN TÉ A BHÍÓNN SIÚLACH, BÍONN SCÉALACH

We Who Travel Have Stories To Tell
Wir, die reisen, haben Geschichten zu erzählen

Und wie viel es wirklich zu erzählen gibt, konnte ich mir im Vorfeld des Pan Celtic Ultra, kurz PCR, nicht vorstellen. Das PCR war eine der intensivsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Schon bevor das Rennen begann, wusste ich, dass es hart werden würde – aber wie viele Geschichten ich auf dieser Reise sammeln würde, hätte ich mir nie träumen lassen.

Isle of Man: Der Start

Schon im Vorfeld des Rennens war ich aufgeregt. Wird mein Rad pünktlich ankommen? Funktioniert die Technik? Kann ich mich mit meiner Gastfamilie verständigen? Und dann auch noch ein Schreck: Die Schaltung funktioniert nicht! Doch dank meiner Gastfamilie konnte ich es noch vor Ort reparieren lassen und war bereit für den Start.

Die erste Nacht: 157 km über die Isle of Man

Der Start steht bevor und meine Aufregung steigt. Der erste Abschnitt führt über die Isle of Man – trotz steiler Anstiege und wechselhaftem Wetter war die Landschaft atemberaubend. Das eisige Wetter fordert mich aber ordentlich und zudem glaubt beim GPS-Gerät mich auch hirnmäßig fordern zu müssen – die Karte zeigt sich genordet und zusätzlich zum Linksverkehr muss ich mich hier nun noch mehr konzentrieren. Ich verfahre mich natürlich mehrmals, bin aber noch gut in der Zeit und ich erwische die Fähre aufs Festland. Das war wohl erst der Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Tag eins: Heysham nach Ambleside

Nach der Überfahrt zum Festland führte der erste Abschnitt nach Ambleside. Meinen Plan, den Hardknott Pass noch am ersten Tag zu überwinden, verwarf ich nach der ersten durchfahrenen Nacht und buchte mir ein Hotel. Spontan ist das erlaubt, doch im Vorhinein etwas zu buchen oder Hilfe anzunehmen, die nicht jedem Teilnehmer zugänglich ist, ist strengstens verboten. Ganz leicht gehen auch die ersten etwa 130 Kilometer auf dem Festland nicht, da mir eine kräftige Brise entgegenweht.

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Tag zwei und drei: Ambleside bis Kirkpatrick

Mit dem Wecker um 03.00 Uhr morgens startet der 2. Tag, an dem der Wrynose und Hardknott Pass anstehen. Der Wrynose ist mit bis zu 30% Steigung einer der steilsten in England. Die Steilheit zwingt mich nicht nur einmal vom Rad und an der steilsten Stelle komme ich auch zu Fuß kaum hoch. Immer wieder rutschen meine Schuhe auf dem glatten Asphalt ab. Sowas hatte ich vorher noch nie erlebt! Auf dem höchsten Punkt entschädigt dafür ein wunderbarer Sonnenaufgang. Aber auch weiter am Hardknott Pass ist die Steigung enorm, und oft muss ich schieben.

Weiter geht’s Richtung Braithwaite. Irgendetwas an meinem Rad knarzt extrem, wenn die Steigungen über 15-16% gehen. Naja, mal beobachten. Die Steigungsangaben auf meinem Navi sind teils erschreckend: meine Beine sind schon froh, wenn als Farbe nur ein Mittel-Dunkelrot angezeigt wird und nicht ein Dunkel-Dunkelrot. In Braithwaite sehe ich das nächste Ziel, dem Newlands Pass, wo allerdings bereits andere Mitstreiter ihre Räder hochschieben. Und dieser sollte noch der gnädigere der beiden nächsten Pässe sein.

Auch der darauffolgende Honister Pass ist so steil, dass ich beim Schieben krampfhaft die Bremse umklammern muss, um nicht mitsamt dem Rad nach hinten zu rutschen. Die Abfahrt ist dafür traumhaft und ein paar Stündchen später bin ich wieder in Braithwaite und nun diejenige, die mitleidig auf die ankommenden Radfahrer blickt, die die Schleife noch vor sich haben.

Ich fahre gleich weiter, doch es wird nicht viel angenehmer und immer wieder zwingt mich die Steilheit vom Rad, bis es dann doch nahezu eben wird. Die Route führt entlang des National England Coast Path bis nach Schottland, manchmal bis zur Mitte zugewachsen und ich muss durch das Gras pflügen. Irgendwann stehe ich mit ein paar Mitstreitern im Stau: 20 Minuten lang warten wir, bis sich die unendliche Schlange an Kühen von der einen zur anderen Straßenseite arbeitet.

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Tag Vier und Fünf: Die Reise durch Schottland - Kirkpatrick bis Isle of Mull

Nach einem unruhigen Gewusel am ersten Checkpoint breche ich auf und fahre anders als die Tage zuvor über sanftere Hügel. Das Höhenprofil meiner Routenplanung hat mich getäuscht, ich habe mit unzähligen Bergen gerechnet, doch die sind nicht mehr als 40-50 Meter hoch und die Kilometer verfliegen. Im Laufe des Tages fängt es immer mehr an zu regnen (ich weiß jetzt, was die Schotten unter „showery“ verstehen), doch der Rückenwind schiebt mich weiter kilometerweit der Küste entlang. Meine Sachen sind klatschnass und an zelten ist nicht zu denken. Ich buche mir ein Zimmer in St. Patrick, um mich aufzuwärmen und alles zu trocknen. Mir kommt der Horrorgedanke hoch, dass es vielleicht jetzt tagelang so weitergeht? Die Aussichten sind nicht die besten.

Am nächsten Tag sind meine Beine wie Gummi und ich habe das Gefühl, nur sehr langsam vorwärts zu kommen. Es ist wohl der Tag des ungewollten Trödelns – Fotografieren, Anziehen, Ausziehen, usw. Doch dann sehe ich auf dem Asphalt das Pan Celtic Logo – ein Motivationsschub! Auch wenn mein Rad mittlerweile so laut knirscht, dass mich auch ohne Klingel jeder hört. In Ayr finde ich einen Radmechaniker, der mal ordentlich Schmutz entfernt und mir erklärt, dass sonst alles passt.

Es ist kalt und die Schlafplatzsuche gestaltet sich nicht so einfach wie gedacht. Ich habe am Vortag mein Ziel nicht ganz geschafft und mache mich daher früh wieder auf den Weg. Der Verkehr ist lebhaft und auch das Knirschen meines Rades ist wieder da. Ob ich das Ziel so wohl erreichen kann oder mein Rad irgendwann mal schlapp macht?

 

Mein Gepäck

Schlafsack, Zelt, Zeltunterlage, Matte und Kopfkissen kommen in die Lenkerrolle, Zeltgestänge, Schlafgewand, Esssachen und Regenzeug in die Seitentasche. In meine Top Bag auf dem Carbon Rack hinter meinem Sattel kommen alle Dinge, die ich nicht regelmäßig brauche, wie Werkzeug, Reiseapotheke, Wechselkleidung, eiserne Reserve bezüglich Verpflegung (die ich aber unangetastet wieder mit nach Hause bringen werde, 2 gefriergetrocknete Mahlzeiten, einige Gels und Riegel). Ja, ich hamstere! Aber ich will auf keinen Fall in die Situation kommen, dass mir irgendetwas ausgeht und für alles gewappnet sein. Mein Gepäck hat daher 20kg – schnell über die Berge komme ich damit nicht. In meinem Foodbag der am Lenker baumelt ist mein Smartphone verstaut, Schloss und verschiedene Kabel. Aller möglicher Krimskrams findet Platz in meiner Unterrohrtasche und in der Oberrohrtasche schnell zugängliches Essen, wie Studentenfutter und ein paar Kekse.

 

Ich fahre weiter und in Inveraray stelle ich fest, dass ich die Hälfte des PCR geschafft habe. Ich stärke mich und werde nach dem Essen extrem müde. Der wenige Schlaf fordert wohl seinen Tribut. Ein Parkbänkchen kommt wie gerufen. Kaum liege ich, werde ich von unzähligen blutrünstigen Midges umschwirrt. Also kein Powernap, sondern schnell weiter. In Campbeltown steige ich in einem Hotel ab und vor dem Schlafengehen rattert mein Gehirn auf Hochtouren. Am nächsten Tag legt die letzte Fähre in Oban zur Isle of Mull um 21:45 ab. Die müsste ich unbedingt schaffen. 240 Kilometer und mehr als 3200 Höhenmeter lagen zwischen mir und der Fähre. War das machbar? Ich stelle meinen Wecker auf 2.00 Uhr.

Mitten in der Nacht geht es dann durch die einsame Gegend und bei Heller-Werden kann ich mich nicht sattsehen an den Naturschönheiten. An der Küste kann ich was dickes Wurstartiges auf einem Stein erkennen und kurz darauf mustert mich schwarze Knopfaugen neugierig und zugleich misstrauisch. Ein Seehund. Wie schön!

Nach einigen flachen Kilometern kommt der Hammer: drei oder vier Berge mit je einigen hundert Metern, die steilst nach oben führen, dann auf der Gegenseite sehr steil nach unten, ätzend. Ich bin fix und fertig. Doch das Leiden hat doch noch ein Ende und ich bin sogar gut in der Zeit. Eine pünktliche Zieleinfahrt rutscht in greifbare Nähe. Erleichterung. Ich bin mehr als pünktlich in Oban und kann sogar noch etwas einkaufen, denn auf der Isle of Mull wird es keine Versorgungsmöglichkeit geben. Auf der Fähre habe ich eine ganze Bank für mich. Ich frage mich gar nicht erst, warum sich niemand neben mich setzen will.

Auf der Insel angelangt erreiche ich unter dem lauten Geknartze meines Rades den nächsten Checkpoint, wo ich ein paar Stunden schlafe. Doch ich muss früh weiter, um zurück aufs Festland zu kommen um dann die nächste Fähre auf die Isle of Skye pünktlich zu erwischen. Das Rennen wird langsam ganz schön stressig. Doch es läuft und mit einem gemütlichem Zeitpuffer bis gelange ich kurz vor den Fährhafen zur Isle of Skye. Ich kaufe noch ein paar Vorräte ein und frage, wie weit es noch bis zum Hafen ist – 10 Minuten sagt die Verkäuferin. Naja, elf Kilometer sagt dann danach erst der Chef. Ich bin viel zu spät dran und presche los! Hoch über den ersten Hügel, rase runter, weiter. Ich komme gerade noch an, als die letzten Autos schon auf der Fähre stehen, diskutiere noch kurz über mein fehlendes Radticket und stehe kurz darauf im Schiffsrumpf. Geschafft.

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Über die Isle of Skye: Eine der letzten großen Herausforderungen

Auf der Isle of Skye angekommen rolle ich ohne Zeitdruck weiter. Oder? Ich habe 230km vor mir bis zur Festlandfähre nach Glenelg. Die letzte würde Skye um 19:00 verlassen. Das bedeutet, ich muss mich doch sputen, sonst hänge ich bis 10.00 Uhr am nächsten Morgen fest. Ich beschließe noch so lange wie möglich weiterzufahren, um am nächsten Tag nicht mehr so viele Kilometer zu haben und mir einen Platz für mein Zeltchen zu suchen. Verpflegung habe ich mir für einen einsamen Schlafplatz genug zusammengehamstert.

Um 3.30 läutet der Wecker und ich snooze weiter bis ich um 5 Uhr endlich losstarte und es im fröhlichen Auf und Ab über Skye geht. Ich sehe einen typischen roten Briefkasten, bin aber zu schnell vorbei um ihn zu fotografieren. Wenn ich wüsste, dass ich genau diesen Postkasten doch noch fotografieren würde. Denn als ich bei einem Mülleimer stehenbleibe stelle ich fest, dass meine Seitentasche inkl. Zeltgestänge, Regenzeug etc. fehlt! Ich rase den ganzen Weg zurück und finde sie neben meinem Schlafplatz. Ich hatte wohl vergessen, sie zu verriegeln. Die Pechsträhne zieht sich aber noch weiter, ich verfahre mich einige Male und kippe beim Überholmanöver eines Autos fast um.

Erst am höchsten Punkt, dem Quiraing-Viewpoint wendet sich das Blatt wieder. Ich genieße einen grandiosen Ausblick, gönne mir Kaffee und Süßkram und stürze mich in die Tiefe. Skye ist wieder wunderbar.

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Der letzte Pass: Bealach na Bà

Ich erreiche die legendäre Fähre „Glenachulish“ ohne weitere Probleme. Danach wartet der dunkelrot markierte Ratagan Pass auf mich und ich werde von seiner Steilheit nicht enttäuscht. Noch drei weitere Hügel, mit kurzen steilen Schiebeeinheiten – wie üblich – und ich kann mein letztes Planungsblatt aufblättern. Danach werde ich mein Zelt aufschlagen, um den gefürchteten Pass Bealach na Bà mit möglichst frischen Beinen in Angriff nehmen zu können.

Die Schlafplatzsuche gestaltet sich aber mal wieder schwierig, bis ich eine Kirche der Gemeinde der Free Church of Scotland erreiche – Alle wären dort willkommen, das klingt doch gut. Ich schlafe neben der Kirche sehr gut und gleich in der Früh breche ich auf zum Bealach na Bà - dem berühmt berüchtigtem Pass auf der Applecross-Halbinsel mit einer sich windenden einspurigen Straße. Es ist eine der wenigen Straße in den Highlands, die wie unsere Bergpässe in den Alpen angelegt ist, mit engen Haarnadelkurven, die sich mit Steigungen von teils über 25 % den Berg hinaufschlängeln.

Ich schiebe etwa einen halben Kilometer, doch der Rest ist fahrbar, auch wenn die Oberschenkel ganz schön brennen. Und plötzlich tauche ich aus dem Nebel und genieße eine wunderbare Aussicht auf die umliegenden Gipfel. Dann die Abfahrt. Eine lange Abfahrt. Es ist ziemlich kalt und das hält mich davon ab, müde zu werden.

Unten angekommen, den Endgegner besiegt stärke ich mich noch einmal ordentlich, denn was jetzt kommt braucht Mumm. Das weiß ich in dem Moment aber noch nicht. Denn die Applecross Coast Route führt, wie der Name schon sagt an der Küste entlang, wunderbare Blicke inbegriffen. Auf meinem Planungsblatt schaut das Höhenprofil flach aus. Doch das täuscht, denn der letzte hohe Pass verfälscht das Bild, wie ich bald merke. Das Gelände ist kupiert, es geht ständig hoch und runter. Hoch heißt hier wieder mal ständig sehr steil hoch und nicht selten muss ich wegen ein paar Metern runter vom Rad. Naja, tut meinen Muskeln eh gut, mal eine andere Belastung zu erleben.

Dennoch werde ich müde und lege mich kurz ins Gras um zu schlafen. Doch in meinem Kopf geistern Zahlen herum. Ich habe noch 230 Kilometer bis Inverness, wo am nächsten Abend die Finisher-Party stattfindet. Am nächsten Morgen geht um 5.00 Uhr Früh mein Flug nach Hause. Klappt das alles? Ich rappele mich auf und starte, um die verlorenen 7 Minuten wieder aufzuholen.

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Das Finale: Ab nach Inverness

Mein Gemüt erhellt sich schlagartig, als ich nach Shieldaig komme. Ich kenne die Gegend, da ich hier vor fünf Jahren beim Celtman Extreme Triathlon teilgenommen habe. Beflügelt von den Erinnerungen geht es weiter. Die Straße ist, nach all dem, was ich schon erlebt habe, angenehm zu fahren. Es geht stetig leicht bergab und ich komme schnell voran. Nur mein Rad macht wie schon in den letzten Tagen ein Höllenspektakel, doch ich höre es schon gar nicht mehr und mache mir auch keine Sorgen – was kommt, kommt.

Beim nächsten Boxenstopp rechne ich nach: Bis ins Ziel sind es jetzt nur noch schlappe 90km. Wenn ich jetzt einfach weiterfahre, wäre ich locker gegen halb zehn im Ziel. Das klingt verlockend, also los! Die ersten 30 Kilometer laufen auch recht flüssig. Doch dann stehen noch drei Berge an.

Nach der zweiten Steigung ist es dann doch schon stockdunkel, sprich bereits 23 Uhr. Ich habe mich wohl verrechnet. So wie mein Navi und plötzlich bin ich auf einer falschen Route. Ich bin müde und frage mich, ob ich wirklich die letzte Nacht durchfahren soll. Doch mit etwas Glück bin ich wieder auf dem originalen Track und nahe bei Inverness. Mein Navi hat allerdings endgültig seinen Dienst quittiert und schickt mich beim letzten Kreisverkehr mehrmals die Runde.

Dennoch schaffe ich es kurz vor 1 Uhr morgens ins Ziel. Um ein wärmendes Lagerfeuer sitzen ein paar Leute und warten auf die letzten Ankömmlinge an diesem Tag. Auf einen Schlag ist die lange Reise vorbei, das muss frau erst mal fassen.

Ich lege mich schlafen und nach einer unruhigen Nach bereite ich am nächsten Morgen mein Rad für den Heimtransport vor. Ich ziehe das Sattelrohr ab und als ich die Schelle wieder zuschraube, funktioniert das nicht: Das Gewinde ist kaputt. Oh, Glück gehabt!

Den ganzen Tag über ist viel los, ständig kommen weitere Fahrer an, ein Plausch hier, einer da. Bei der Finisher-Party trinke ich endlich mal ein schottisches Bier und bringe die Barkeeperin zum Staunen, als ich die Hälfte Bier, die andere Hälfte Apfelsaft bestelle – das beste Nach-Dem-Sport-Getränk! Dennoch verabschiede ich mich frühzeitig, denn ich habe Schlaf bitter nötig. Doch um 4 Uhr muss ich schon wieder raus aus den Federn, das Taxi zum Flughafen wartet.

In diesem Jahr sind 300 Fahrer beim Pan Celtic Ultra Race gestartet. Ins Ziel kamen 101 von 165 der langen Strecke und 88 von 139 der kurzen. Ich war 64. von 165. Ein solches Event nennt sich zwar Rennen, aber für mich ist es eher eine gemeinsame und doch nicht gemeinsame Fahrt mit vielen Gleichgesinnten. Der einzige Renncharakter ist die vorgegebene Zielzeit, durch die die Tage auf dem Rad für mich gezwungenermaßen etwas intensiver sind und die Nächte recht kurz. Für mich war es eine physische und mentale Herausforderung, die mich an meine Grenzen brachte, aber auch mit unvergesslichen Erlebnissen und beeindruckenden Landschaften belohnte.