Es fehlen noch für den
Bouldern
Klettern auf kurzen Strecken und ohne Sicherung. Wenn du fällst, fällst du weich. Indoor oder doch lieber Outdoor. Alleine oder mit Freunden. Gefragt sind Technik und Akrobatik. Klingt spannend? Die Rede ist hier vom Bouldern.
Was ist eigentlich Bouldern?
Klettern reiz dich, aber deine Höhenangst lässt dich immer wieder zurückziehen? Dann geh einfach bouldern! Dabei kletterst du nicht so hoch und kannst immer wieder abklettern oder auf die Matte herunterspringen. Du sagt, du hast zu schwache Arme? Dann setze die Beine mehr ein und nütze die richtige Technik, so bist du dem Muskelprotz neben dir einen Zug voraus. Du denkst, du bist zu schwer? Dann verwandle deine Masse in Muskelmasse und staune.
Klettern auf Absprunghöhe
Wusstest du, dass Bouldern vom englischen Begriff "boulder" kommt und so viel wie "Felsblock" bedeutet? Im deutschen Sprachgebrauch wurde das Wort dann so übernommen und in der Community sagt man "bouldern gehen", denn man versteht darunter das seilfreie Klettern in Absprunghöhe an Felsen, Steinblöcken oder an künstlichen Kletterwänden in Hallen. Im Gegensatz zum Sportklettern wird beim Bouldern nicht abgeseilt, sondern abgesprungen. Um trotzdem geschützt zu sein, wird der Boden in den Hallen mit dicken, weichen Matten gepolstert und im Freien kommen sogenannte "Crashpads" zum Einsatz. Diese weichen Unterlagen haben den positiven Nebennutzen, dass man es auch als Chill-Out Bereich verwenden kann, um eine Pause zu machen, die Sonne zu genießen oder gemütlich jemanden beim Finden der Lösung zu beobachten.
Egal, ob du das Bouldern als Ausgleichs-Krafttraining zum Laufen oder Radfahren machen möchtest, als kleine Fitnesseinheit mit hohem Spaßfaktor, oder du wie ein Kind begeistert nach Lösungen für Probleme suchen willst - Bouldern bietet sich dafür perfekt an. Du baust mit der Zeit Kraft auf, lernst Technik und Taktik, musst dein Gehirn fordern, um die richtigen Griffe für jeden Zug zu finden. Wie beim Klettern spielen auch beim Bouldern viele Faktoren zusammen, die sich auf die Leistung auswirken. Und es geht seltenst nur um Kraft.
Von Boulderproblemen zu Boulderlösungen
Neuentdeckungen, Erstbegehungen, von der Natur vorgegebene Linien folgen, die noch niemand zuvor geklettert ist und unmöglich erscheinen - das ist der Reiz des Boulders. Sich in diesem Prozess am Weg dorthin, körperlich sowie mental so weit zu steigern und zu verbessern, bis die scheinbar unkletterbare Linie möglich wird, ist Faszination pur. Als Boulderproblem wird eine Route bezeichnet, die man durch geschicktes und technisches Klettern zu lösen versucht. Körperspannung, Greif- und Tritttechnik sowie eine nötige Willenskraft, es immer und immer wieder zu probieren, spielen eine wichtige Rolle auf dem Weg ans Ziel - zur Lösung.
Outside-Performance
Wie bei jeder Sportart, die draußen in der Natur ausgeübt wird, ist auch beim Bouldern Naturschutz und der richtige Umgang mit der Natur ein großes Thema. An sich ist es eine sehr natürliche Sportart: der Fels wird nicht durch Bohrhaken verändert, die Griff, soweit solide, werden nicht modifiziert und man klettert nur mit Schuhen und den eigenen Händen. Allerdings werden mit der Zeit trotzdem Veränderungen sichtbar aufgrund vom verwendeten "Chalk" (also Magnesiumpulver um rutschigen Fingern entgegenzuwirken) und durch die Schuhe können Griffe und Tritte speckig und dreckig werden. Deshalb entfernt man beim Verlassen des Spots die Gebrauchsspuren so gut es geht.
Rein ins Vergnügen
Trifft man sich zum Bouldern, geht es nicht darum hartnäckig die einzelnen Routen zu durchklettern. Es geht viel mehr um die gemeinsame Zeit mit Freunden, sich zusammen über komplexe Linien zu beratschlagen und sich gegenseitig Tipps zu geben. Bouldern ist also viel mehr als nur stur hinaufzuklettern, herunterzufallen um dann wieder hinaufzuklettern. Strategie, Kraft, Beweglichkeit, Balance, Koordination, aber vor allem Spaß und die Gemeinschaft sind die Attribute auf die es in dem Bouldersport ankommt.